14. November 2009 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein zur Lesung: Zwei Naturkundler unter den Piraten der Karibik

Das 17. Jahrhundert gilt als „das Goldene Zeitalter der Piraterie“. William Dampier und Alexandre Exquemelin segelten auf Seeräuberschiffen dieser Ära und hinterließen mit ihren Reiseberichten zwei Königsquellen zum Leben der Piraten in der Karibik. Zum Teil bestätigt sich der heute verbreitete Mythos von den egalitär organisierten, eskapistischen Crews auf der Jagd nach Silber und Gold, gar der Jolly Roger, die Totenkopffahne, ist historisch überliefert.

Bei nüchterner Betrachtung erweist sich die Seeräuberei jedoch als Teil eines privatisierten Krieges der europäischen Mächte um die Herrschaft auf den Weiten der Ozeane. Nicht selten segelten die vermeintlich anarchischen Piraten im Auftrag britischer Regierungs- und Finanzkreise, nicht selten wurden sie trotzdem bei mangelndem Erfolg im Londoner Hafen aufgehängt.

Der räuberische Weltumsegler William Dampier besticht über die Schilderung des Piratenlebens hinaus mit Darstellungen, die ins Natur- und Völkerkundliche tendieren. Seine Berichte gingen in Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ ein und fanden die Anerkennung von Alexander von Humboldt und Charles Darwin.

Zur Lesereihe: [Flyer zum Download]

Die Lesereihe präsentiert „Ruhelose Geister“ aus vier Jahrhunderten. Frank Meier trägt spannende und aussagekräftige Passagen aus historischen Reiseberichten und dem Werk des Dichters Ferdinand Freiligrath vor; die Texte werden durch prägnante Kommentare in ihren jeweiligen historischen und biographischen Zusammenhang gesetzt.

Die Abende finden in angenehmer Atmosphäre im abgedunkelten Vortragssaal der Bibliothek statt. Die Besucher sitzen an Bistro-Tischen und können während der Veranstaltung Wein und Gebäck genießen.
Eintritt: 8 €, inkl. Wein und Gebäck

Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Voranmeldung unter Tel. 05231 / 926600 gebeten.


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