06. November 2014 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein zur Lesung: Wir Kinder der Kriegskinder

In den letzten Jahren ist das Leid der deutschen Kriegskinder, der zwischen 1930 und 1945 geborenen Generation, in den Vordergrund gerückt. Flucht, Vertreibung, Bombenkrieg und Hungersnot haben bei vielen Kriegskindern Spuren hinterlassen. Welch vielfältige Folgen die elterlichen Erlebnisse noch für die Kinder der Kriegskinder haben können, zeigt die Autorin Anne-Ev Ustorf in ihrem Sachbuch „Wir Kinder der Kriegskinder“ (Herder, 2008).

Die Journalistin hat zwanzig Männer und Frauen im Alter zwischen Mitte dreißig und Mitte fünfzig interviewt, deren Eltern in den Kriegsjahren zur Welt gekommen waren. Obwohl eine Generation später geboren, haben viele ihrer Gesprächspartner Gefühle übernommen, Ängste geerbt, Rollen eingenommen, die in Bezug stehen zu den frühen Erfahrungen der Eltern. Noch heute sind Verlust- und Mangelerfahrungen, die bald siebzig Jahre zurückliegen, in den erwachsenen Söhnen und Töchtern lebendig. Erst heute können viele Kriegskinder trauern über ihre belastenden Kindheitserlebnisse, über die Verlust- und Mangelerfahrungen, die sie in den Kriegsjahren durchleiden mussten. Und auch deren Kinder haben nun – wie Anne-Ev Ustorf zeigt – die Chance, eine Auseinandersetzung zu führen mit den Spuren, die der Krieg noch in ihren Leben hinterlassen hat.

Eine Veranstaltung des Bildungsreferates der Lippischen Landeskirche in Zusammenarbeit mit dem Buchhaus am Markt.
Referentin: Anne-Ev Ustorf, Autorin und Journalistin
Leitung: Monika Korbach (Lippische Landeskirche)
Eintritt: 8 €

Vorverkauf im Landeskirchenamt und im Buchhaus am Markt in Detmold.


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