15. März 2010 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein zur Lesung: Ein blauäugiger Schotte auf dem Irrweg zum schwarzen Fluss

Das Innere Afrikas war auf den europäischen Landkarten des späten 18. Jahrhunderts eine terra incognita voller weißer Flecken. Vor allem in Großbritannien war das Interesse an dem wildfremden Kontinent groß; die amerikanische Kolonie war verloren; das Empire verlangte nach neuen Landstrichen. Expedition für Expedition wurde ausgesandt; blieben von einer die Lebenszeichen aus, so wurde die nächste hintendrein geschickt, um etwa den Niger, den „schwarzen Fluss“, zu erkunden.
So kam die Reihe auch an den jungen schottischen Arzt Mungo Park. Von 1795 bis 1797 durchwanderte er das Gebiet zwischen Gambia und Niger. Zwar handelte er im imperialen Auftrag, aber zunächst war er der Unterworfene. Er geriet in Gefangenschaft und galt wegen der hellen Haut und den blauen Augen als exotische Attraktion, die zum Vergnügen der Lieblingsfrau eines Nomaden-Anführers vorgeführt wurde.

Er konnte fliehen, erlebte weitere Grenzsituationen und sein abenteuerlicher Bericht wurde zum Klassiker der Afrikanistik, der viele Exempel für das Aufeinandertreffen fremder Kulturen enthält. So musste Park feststellen, was für die afrikanischen Moslems das Charakteristische an einem Christen ist: Er isst Schweinefleisch.

Zur Lesereihe: [Flyer zum Download]

Die Lesereihe präsentiert „Ruhelose Geister“ aus vier Jahrhunderten. Frank Meier trägt spannende und aussagekräftige Passagen aus historischen Reiseberichten und dem Werk des Dichters Ferdinand Freiligrath vor; die Texte werden durch prägnante Kommentare in ihren jeweiligen historischen und biographischen Zusammenhang gesetzt.

Die Abende finden in angenehmer Atmosphäre im abgedunkelten Vortragssaal der Bibliothek statt. Die Besucher sitzen an Bistro-Tischen und können während der Veranstaltung Wein und Gebäck genießen.
Eintritt: 8 €, inkl. Wein und Gebäck

Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Voranmeldung unter Tel. 05231 / 926600 gebeten.


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