12. April 2010 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein zur Lesung: Der ruhelose Geist des Ferdinand Freiligrath

Im Jahre 1810 erblickte Ferdinand Freiligrath in Detmold das Licht der Welt. Ruhelosigkeit und in viele Richtungen strahlende Sehnsucht sind die Merkmale seines Schaffens: Häufige Wechsel des Wohnorts, zuweilen das politische Exil, kennzeichnen sein Leben, und seine Gedichte zeugen teils von Fern-, teils von Heimweh, teils vom Ringen um freiere und sozialere politische Verhältnisse, teils von dem Bedürfnis nach Geborgenheit in der bestehenden Ordnung.

„Wohl wünsch ich vieles mir; doch, wär‘ ich ein Matrose,
Dann wünscht’ ich einen Sturm und eine Wasserhose
Im fernsten Südmeer mir; dann wünscht’ ich, dass mein Schiff
Der zürnenden Gewalt des Trombengeists verfiele,
Dass, mast- und segellos, es säße mit dem Kiele
Gespießt auf ein blutrot, turmhoch Korallenriff.“

So beginnt das Gedicht „Schiffbruch“ des 28-jährigen Freiligrath. Er war kein Reisender wie die anderen Autoren dieser Lesereihe; er erdichtete sich die Ferne als Projektionsfläche unerfüllter Sehnsüchte.
Detlev Hellfaier wird an diesem Abend die biographischen und historischen Kommentare vortragen und seltene Einblicke in Handschriften Freiligraths aus dem Bibliotheksbestand gewähren; Frank Meier wird die ausgewählten Texte vorlesen.

Zur Lesereihe: [Flyer zum Download (pdf)]

Die Lesereihe präsentiert „Ruhelose Geister“ aus vier Jahrhunderten. Frank Meier trägt spannende und aussagekräftige Passagen aus historischen Reiseberichten und dem Werk des Dichters Ferdinand Freiligrath vor; die Texte werden durch prägnante Kommentare in ihren jeweiligen historischen und biographischen Zusammenhang gesetzt.

Die Abende finden in angenehmer Atmosphäre im abgedunkelten Vortragssaal der Bibliothek statt. Die Besucher sitzen an Bistro-Tischen und können während der Veranstaltung Wein und Gebäck genießen.

Eintritt: 8 €, inkl. Wein und Gebäck

Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Voranmeldung unter Tel. 05231 / 926600 gebeten.


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