14. November 2019 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein zum Vortrag am 21.11.: Machiavellis »Fürst« oder der Vorrang der Politik

Niccolò Machiavelli (1469-1527) hat einen schlechten Ruf. Sein Hauptwerk »Der Fürst« gilt als Urschrift rücksichtsloser Machtpolitik nach dem Motto »Der Zweck heiligt die Mittel«. Doch sieht man genauer hin, dann beruht diese Einschätzung auf einem Missverständnis. Machiavelli erneuerte die politische Theorie seiner Zeit, indem er davon ausging, wie die Welt ist, nicht, wie sie sein sollte. Das brachte dem »Galileo der Politik« den Vorwurf ein, Moral zu verachten. Doch sein politischer Realismus wirkte lange nach und beeinflusste Denker wie Max Weber, als dieser sein Begriffspaar von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik prägte. Auch in die private Dimension ließen sich Machiavellis Ansätze übertragen, beispielhaft dafür steht Balthasar Graciáns 1647 in Spanien erschienener Aphorismenband »Handorakel – Die Kunst der Weltklugheit«.

Der Literaturwissenschaftler und Autor Rolf Schönlau führt in das Werk ein und zeichnet die historischen und kulturellen Rahmenbedingungen im Florenz der Renaissance nach: am Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr, im Vortragssaal der Lippischen Landesbibliothek. Der Eintritt kostet 10 € inkl. Wein.

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl wird um Anmeldung gebeten unter auskunft@llb-detmold.de oder Tel. 05231 – 92660-12. Der Vortragssaal ist leider nicht barrierefrei erreichbar.

Der letzte Termin der Reihe:

  • Donnerstag, 12.12., 19.30 Uhr: Mondreisen – von Gedankenexpeditionen zur Science Fiction

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