06. September 2009 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein zum Tag des offenen Denkmals

Das Gebäude wurde 1842/43 durch den Frankfurter Großkaufmann W. Ebert vermutlich nach dem Entwurf von Stavemüter und Hatzel errichtet, 1855 an die Prinzessin Luise zur Lippe verkauft und von Prinz Woldemar bewohnt, daher die Bezeichnung „Prinzenpalais“. 1886 wurde es von der Fürstin Elisabeth zur Unterbringung der Bibliothek und des Museums geschenkt. Ein Brand zerstörte 1921 große Teile des Inneren und machte einen neuen Ausbau notwendig.

Der Baukörper selbst stellt sich als ein stattlicher, palaisartiger Massivbau mit Quaderputz und flachem Walmdach dar. Das Erdgeschoss gliedern Lisenen, die beiden hohen Obergeschosse werden durch Kolossalpilaster zusammengefasst. Die Vorderfront betont ein viersäuliger Portikus mit moderner Freitreppe, der Mittelteil der Rückseite ist im Erdgeschoss durch Rundfenster und gemeinsame Rahmung der mittleren Fenster im 1. Stock hervorgehoben. An der westlichen Schmalseite betont ein Treppenhausfenster-Risalit mit schlichter Pilastergliederung, Serliana und flachem Giebel den ehemaligen Haupteingangsbereich.

Die Geschichte der Bibliothek reicht bis weit in das 16. Jahrhundert zurück. Als offizielles Gründungsdatum gilt das Jahr 1614, als der regierende Graf und edle Herr Simon VII. zur Lippe die „Gräflich öffentliche Bibliothek“ in der Kirche des nach der Reformation aufgehobenen Augustinerinnen-Klosters zu Detmold gründete. Grundstock war der mehr als 3.500 Bände starke Bücherschatz, den sein Vater Simon VI. von 1567 an bis zu seinem Tode 1613 zusammengetragen und im Schloss Brake bei Lemgo aufbewahrt hatte. Begründerin der Lippischen Landesbibliothek als eine der Allgemeinheit dienende Gebrauchsbibliothek im modernen Sinn wurde die Fürstin Pauline zur Lippe.

Die Bibliothek ist geöffnet für zwei Führungen, um 11 und um 15 Uhr.


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