Die Schriftstellerin Isabelle Eberhardt (1877-1904) steht im Mittelpunkt der zweiten Lesung der Lesereihe „Aufbrüche. Historische Reiseberichte“ am Donnerstag 27.10., 19 Uhr 30. Frank Meier erläutert und kommentiert das faszinierende Leben dieser modernen Nomadin.
Im Jahr 1897 ging Isabelle Eberhardt nach Nordafrika, wo in sieben intensiven Jahren ihr Lebenswerk entstand. Sie verfasste wunderbar tiefe, suggestive Beschreibungen ihrer nordafrikanischen Umgebung. Sie beschrieb die Einsamkeit der Fremdenlegionäre, die Wehrlosigkeit der jüdischen Minderheit und immer wieder den farbenprächtigen Himmel über der Sahara.
Ihre Sprache berauscht, so wie sie sich selbst zuweilen berauschte, obwohl ihr dies als Frau und als Gläubige – mit 20 Jahren war sie zum Islam konvertiert – verboten war. Das Spiel mit der Geschlechterrolle ist ein wiederkehrendes Motiv ihres Lebens. Mit nur 27 Jahren kam sie in der algerischen Stadt Aïn Sefra im Schlamm eines Hochwassers ums Leben. Ihr Mann sagte über sie, er habe nicht nur ihr „wunderbares Künstlertemperament“ geliebt, sondern auch ihre „einzigartige Gabe, Philister jeglicher Schattierung aus der Fassung zu bringen.“
Der Eintritt beträgt jeweils 8,- Euro, inkl. Wein und Gebäck. Wegen begrenzter Teilnehmerzahl wird um Voranmeldung unter Tel. 05231/926600 oder per Email (llbmail) gebeten.