Lippe erinnerte sich in diesem Sommer an den Detmolder Dichter Georg Weerth, der am 30. Juli 1856 als vermögender Kaufmann in Havanna starb. Eine haitianische Mücke hatte ihn mit zerebraler Malaria infiziert und innerhalb weniger Tage ums Leben gebracht.
Unsere Ausstellung zum 150. Todestag von Georg Weerth Hätt ich Siebenmeilenstiefel, da wüßte ich, was ich täte! Ein Leben auf Reisen hat sehr großes Interesse gefunden. Wir laden Sie nun herzlich ein zur Finissage.
Um 18.00 Uhr bieten wir die letzte Gelegenheit, eine öffentliche Führung durch die Weerth-Ausstellung mitzumachen. Die Führung gibt einen Einblick in das abenteuerliche Leben des Schriftstellers und Geschäftsmanns Georg Weerth.
Um 19.30 Uhr veranstalten wir eine Lesung aus Weerths satirischem Roman „Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphahnski“. Der Roman aus dem Jahr 1848 ist „der Gegenwart zur Lust, der Nachwelt zu unauslöschlichem Gelächter“ verfasst und macht sich bitterböse über den Adel, seine Gespreiztheit und seine Überkommenheit lustig:
Der Anspruch hängt hoch, denn der Roman beginnt so:
„Gewiss! Vater Homer, der weißbärtige griechische Barde, würde nicht den edlen Odysseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte noch Manila-Zigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte. Homer ist tot. Ich lebe. Das Letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht tun konnte: ich tue es. Homer besang den Odysseus – ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski.“
Der Berliner Verbrecher Verlag veranstaltete im Sommer 2006 eine neue Ausgabe dieses Romans, und der Verleger Jörg Sundermeier stellt ihn jetzt an Weerths Geburtsort Detmold neu vor.