26. März 2014 | Blog | Joachim Eberhardt

Wir laden ein: „Brush up your Shakespeare!“.

In Cole Porters Musical „Kiss me, Kate“ wird Männern im Song „Brush up your Shakespeare!“ nahegelegt, sich mit Shakespeare zu beschäftigen: das schlage sich sofort im Erfolg beim anderen Geschlecht nieder.

Diese unmittelbare Wirkung können wir für den Shakespeare-Themenabend von Grabbe-Gesellschaft und Landesbibliothek leider nicht versprechen. Stattdessen wird Dr. Joachim Eberhardt (Lippische Landesbibliothek / Theologische Bibliothek und Mediothek) in einem Kurzvortrag Christian Dietrich Grabbes „Shakespearo-Manie“-Aufsatz als entschiedene Selbstinszenierung der Traditionsunabhängigkeit des jungen Dichters beleuchten. Dr. Peter Schütze (Grabbe-Gesellschaft) führt anschließend zum 450. Geburtstag des großen englischen Dramatikers auf einen Streifzug durch die Geschichte seiner Aneignung: wie sich das literarische Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert Shakespeare zu eigen machte. Shakespeare ist Vorbild der Genieästheten, die endlich die dröge Regeldramatik der Aufklärung hinter sich lassen. Er steht für dramatische Freiheit, und als englisches Bollwerk vorbildlich gegen französische kulturelle Hegemonie. Doch schon Grabbe meinte, dass der Vielgeliebte und seine Nachahmer der Entwicklung eines nationalen deutschen Dramas im Weg stünden. Ist das so? Was bedeutete Shakespeare den Deutschen, bevor er zur wohlfeilen Quelle schlagkräftiger Zitate wurde?

Anschließend ist Gelegenheit, über eigene Shakespeare-Erfahrungen zu reden.
Ergänzt wird der literarische Themenabend mit einer kleinen Shakespeare-Werkschau aus den Beständen der Lippischen Landesbibliothek / Theologischen Bibliothek und Mediothek und Bezügen zu Christoph Martin Wieland, Johann Joachim Eschenburg und Ernst Ortlepp.


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