Max Frisch wird übermorgen 100, Bob Dylan demnächst 70 und Gustav Mahler ist in fünf Tagen 100 Jahre tot. Der Buchmarkt pflegt auf solche Gelegenheiten mit verstärktem Medienausstoß zu reagieren, und die Lippische Landesbibliothek hat davon das Beste für Sie herausgesucht.
Von Julian Schütt ist bei Frischs Hausverlag Suhrkamp die „Biographie eines Aufstiegs“ über die frühen Jahre des Autors bis zum Erscheinen von Stiller erschienen (bei uns CRLL 110), das Echo in der FAZ war durchaus positiv. Suhrkamp gönnt Frisch außerdem einen großzügigen Bildband (bei uns CRLL 111), herausgegeben von Volker Hage, der Frischs Werk und dessen öffentliche Rezeption schon seit Jahrzehnten begleitet. Beatrice von Matt veröffentlichte soeben bei Nagel und Kimche (Teil des Hanser-Verlags) ein Buch mit dem sprechenden Titel Mein Name ist Frisch (bei uns CRLL 109), natürlich eine Anspielung auf den Roman Mein Name sei Gantenbein. Ob Frisch der festlegende Wechsel zum Indikativ „ist“ gefallen hätte?
Gilbert Kaplans Mahler-Album ist eben in zweiter, erweiterter Auflage erschienen: die umfassendste Sammlung von Bildern und Fotos zu Leben und Werk des Komponisten (bei uns gerade erst angekommen, noch ohne Signatur). Helmut Brenner bringt einem Mahlers Welt näher, laut Untertitel „eine Lebensgeschichte in Orten“ (bei uns KJNM 131). Und schon im letzten Jahr erschien Hans Wollschlägers Sammlung „Der andere Stoff. Fragmente zu Gustav Mahler“ bei Wallstein (CSCW 934-6). Der Ulysses-Übersetzer, Essayist und Schriftsteller, dessen 1987 erschienenes und rasch vergriffenes Hauptwerk Herzgewächse oder Der Fall Adams (CSCW 891-1) das eindrucksvollste Beispiel von Musik im Roman seit Thomas Manns Doktor Faustus ist, hat sich lebenslang mit Mahler beschäftigt und für dessen Werk geworben.
Bob Dylans Aufstieg vom Liedermacher zum Objekt der analytischen wissenschaftlichen Betrachtung begann schon vor einigen Jahren. Der Göttinger Literaturwissenschaftler Heinrich Detering outete sich 2007 mit einem Reclam-Bändchen als Enthusiast (bei uns Kps 07.247). 2011 erfreut Klaus Theweleit mit How does it feel, ein von ihm herausgegebenes „Lesebuch“ über Dylan (bei uns KII 254).
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Update 2022: Alle toten Links entfernt.