18. Dezember 2023 | Blog | Joachim Eberhardt

»Regionalanalysen« aus dem Archiv Keil bei uns

Hans-Joachim Keil, inzwischen vielen als Chronist der Sinalco AG, Biograph des Politikers Adolf Neumann-Hofer und Autor über die Villenkolonie Friedrichshöhe bekannt, hat von 1978 bis zu seinem Ruhestand in der Bezirksregierung in Detmold gearbeitet und in diesem Aufgabenfeld eine Fülle von empirischen und statistischen Untersuchungen zum wirtschaftlichen und demographischen Wandel erstellt. Ein Teil der Arbeiten erschien auch in einigermaßen obskuren(1) Veröffentlichungen der Bezirksregierung, doch wirklich verfügbar war dieser Datenschatz damit nicht. Keil hatte darum diese Arbeiten auf seinen eigenen Webseiten für die Öffentlichkeit aufbereitet, und im Sommer diesen Jahres auch an uns übergeben. Die Bibliothek will gern die wichtigsten Arbeiten dauerhaft online verfügbar halten. In der Form, in der Keil sie selbst organisiert und strukturiert hat, sind sie ab sofort bei uns im Lesesaal über einen eigens aufgestellten PC zu recherchieren und runterzuladen.

Darüber hinaus werden wir künftig die buchartigen Veröffentlichungen auch in unseren Digitalen Sammlungen präsentieren!

Update 21.12.2023

(1) Mich haben Hinweise erreicht (die übrigens auch gut in einen Kommentar hier gepasst hätten ‒ dies an alle, die gern Einfluss darauf nehmen würden, wie ich hier was formuliere 😉), nach denen das Wort »obskur«, das ich oben gebraucht habe, missverstanden worden ist. Etwa in dem Sinn: »in einigermaßen obskuren Veröffentlichungen«, 🤔 hmmm, dann stimmt wohl was mit diesen Veröffentlichungen nicht! Tja, so habe ich das ganz sicher nicht gemeint, also danke für die Gelegenheit, das klarzustellen!

Das schöne Wort »obskur« kommt aus dem lateinischen, obscurus, und bedeutet erstens »dunkel, finster«, zweitens »versteckt, verborgen, heimlich« und dann erst drittens sowas wie »verdächtig«.

Ich meinte in meiner Formulierung, dass die Veröffentlichungen durch die Bezirksregierung in der Öffentlichkeit praktisch unsichtbar sind, und zwar nicht nur jetzt, sondern von Anfang an.

Und mit Öffentlichkeit meine ich: für die Menschen im Land. Wie Herr Keil mir erzählt hat, wurden einige der Studien, die im Auftrag der Bezirksregierung erstellt sind, »in einer Auflage von meist 100 Exemplaren (und manchmal mehr) gedruckt  und an alle Gebietskörperschaften, Kammern etc. versandt«. Nehmen wir die Studie über Strukturunterschiede und ihre Hauptdeterminanten in Ostwestfalen-Lippe : Strukturatlas der 694 Ortsteile … von 1993. Sicher eine wichtige und sehr informationsreiche Arbeit. Wo kann man die als interessierter Mensch bekommen? Zu kaufen war das nie. Aber zu leihen oder in öffentlichen Bibliotheken einzusehen auch nicht: Wenn man den Karlsruher Virtuellen Katalog befragt, welche Bibliotheken in Deutschland das Werk bereithalten, dann gibt es einen einzigen Treffer, im Verbundkatalog Nordrhein-Westfalen, in Detmold, nämlich in unserem Katalog: Außer uns besitzt das Werk niemand. Und wir auch nur, weil Herr Keil uns das übergeben hat.

Das Werk ist 1993 entstanden, also jetzt 30 Jahre alt. In den nächsten 30 Jahren werden wir das immer noch haben und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, und die Online-Fassung, die wir demnächst hosten, wird dann auch noch da sein. Versprochen!


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