25. Januar 2005 | Blog | Julia Hiller von Gaertringen

Neuerwerbung zur aktuellen Ausstellung „Die Zündnadeln“

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Lippischen Landesbibliothek e.V. hat im Januar 2005 für die Lippische Landesbibliothek vier weitere Zündnadeln erwerben können. Durch die Internet-Präsentation der aktuellen Ausstellung wurde ein privater Besitzer der Nummern 14, 15, 24 und 25 auf die Landesbibliothek aufmerksam und bot seine Blätter zum Verkauf an.

Die Lippische Landesbibliothek hat sich daraufhin entschlossen, ihre Ausstellung über die Zündnadeln bis zum 31. März 2005 zu verlängern.

Die Zündnadeln sind politische Nachrichtenplakate, die im Zeitraum von 1870 bis 1871 im Verlag und Depot gemeinnütziger Schriften in Darmstadt erschienen sind. Insgesamt sind 28 Ausgaben der Zündnadeln verlegt worden, von denen die Lippische Landesbibliothek bereits die Ausgaben Nummer 1, 2, 3, 9 und 13 besaß, die nach ihrer Restaurierung seit Anfang November 2004 der lippischen Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Nun sind auch die neuerworbenen Blätter in der Landesbibliothek zu sehen.

Die Zündnadeln verweisen im Untertitel auf ihren Inhalt: sie präsentieren politische Karikaturen zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, die durch bissige Textkommentare begleitet werden und zum Schmunzeln und Nachdenken anregen. Wahrscheinlich verdanken die Zündnadeln – die zwar auch scharf schießen, aber niemanden verletzen oder gar töten – ihren Namen dem zu dieser Zeit in ganz Europa und Amerika grassierenden „Zündnadelfieber“, das nicht als Krankheit, sondern als ansteckende Euphorie über das weltweit erste Hinterladergewehr (Zündnadelgewehr) von Nikolaus Dreyse zu verstehen ist.

Außer den Zündnadeln selbst stellt die Lippische Landesbibliothek eine Auswahl von Objekten des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 aus.


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