Erfreulicherweise konnten wir jüngst aus Wiener Privatbesitz einen weiteren Lortzing-Brief erwerben, der sogar bisher noch unbekannt, dessen Existenz aber aus dem Bekannten zu erschließen war. Lortzing schreibt an seinen Schwager Karl Krafft in Wien am 3. Oktober 1850:
Lieber Krafft!
Beikommend sende ich dir den Bericht über die Behandlungs-
weise des Marmor-Cements, den Herr Hilbig
mit großer Bereitwilligkeit und Sorgfalt
aufgeschrieben hat. Ich habe demselben zwar be-
reits meinen Dank abgestattet, es wäre
aber noch angemeßen, wenn du ein Glei-
ches thätest, da diese Auseinandersetzung
dir jedenfalls von großem Nutzen sein
muß. Also schreibe ihm ein paar Zeilen.
Seine Adreße ist: Markgrafen- und Krau-
senstraße: Ecke No 64. Drei Treppen
beim Schneidemeister: Rössler. Baukonduk
teur Hilbig.Mit dem Wunsche daß du in Folge
dieser Wißenschaft gute Geschäfte machen mögest,
grüßt dich und Alle
Dein
Albert Lortzing
Für Korrekturen und Ergänzungen der Transkription danke ich Frau Irmlind Capelle! – Die Beigabe zum Cement ist nicht mit überliefert. Der Brief löst damit die Krafft im Schreiben vom 29.9.1850 gemachte Ankündigung ein (vgl. Brief Nr. 452), die genaue Rückmeldung des Baukondukteurs unverzüglich mitzuteilen.
Lortzing, Albert/ [Autograph]
Eigenh. Brief m.U. an Karl Krafft in Wien. Berlin, den 3ten Octbr: 1850
1 Bl. – 34,5:22,5 cm. – 2/3 S. – Adresse auf S. 2.
Mus-La 2 L 186
L 2015/4. – Johannes Neuhardt, Salzburg. – Provenienz: Friedrich Freudensprung, Wien.