07. September 2018 | Blog | Joachim Eberhardt

Neu im Bestand: Alte Drucke

Die Geschichte der lippischen Buchproduktion ist, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, wesentlich eine Geschichte der Lemgoer Hofbuchdruckerei – und eine Geschichte lippischer Autoren. Wir bemühen uns von jeher, beides so vollständig wie möglich zu dokumentieren. Kleine Fortschritte ergeben sich oft zufällig: ein aufmerksamer Antiquar hat uns drei Titel angeboten, den vierten fand eine noch aufmerksamere Nutzerin auf dem Sperrmüll!

Ewald, Johann Ludwig: Der Blick Jesus auf Natur und Menschheit oder Betrachtungen über die Gleichnisse unsers Herrn ; ein Lesebuch für Christusverehrer. Leipzig, Göschen, 1786. [3] Bl., 426 S.
Signatur: 02-AL18.18.21

Johann Ludwig Ewald (1748-1822) war reformierter Theologe, Pädagoge und, wer hätte das gedacht, Autor. Er war seit 1781 Hofprediger und Generalsuperintendent in Detmold, bis er 1796 nach Bremen ging. Das „Lesebuch“ entstand also in seiner Detmolder Zeit.

Valerius Maximus: Denkwürdige Beispiele. Übers. von Georg Christian Erhard Westphal. Lemgo, 1780
Umfangsangabe: 654 S.
Signatur: 02-AL18.18.20

Valerius ist ein römischer Schriftsteller des 1. Jahrhunderts, seine „Beispiele“ sind eine Sammlung historischer Anekdoten, die im lateinischen Original gern als Schulbuch benutzt wurden. Dass man sich bei der Meyerschen von einer deutschen Übersetzung Gewinn erwartete, erstaunt mich schon etwas.

Aschoff, Ernst F.: Anweisung zur Prüfung der Arzneymittel auf ihre güte, Aechtheit und Verfälschung, nebst practischer Anleitung zu einem zweckmässigen Verfahren bei den Visitationen, der Apotheken und einem Verzeichnisse der gebräuchlichsten chemischen Reagentien zum Gebrauche für Physici, Aerzte, Apotheker und Droguisten.
3. Aufl. Lemgo und Detmold, Meyer, 1854. – XII, 203 S. 8°
Signatur: 02-AL18.18.19

Aschoff (1792-1863) war Apotheker in Herford, seine „Anweisung“ fand einige Verbreitung. Die erste und zweite Auflage erschienen 1829 und 1835, sind leider beide nicht bei uns vorhanden.
Das letzte Stück ist eine Lemgoer Taschenbibel, 13. Aufl. von 1752, bei der das Titelblatt fehlt. Ich konnte sie identifizieren aufgrund der eingedruckten Widmung an Simon August zur Lippe und seine Frau Luise, da in der Vorrede auf das jüngst erfolgte Ereignis der Hochzeit Bezug genommen wird – die eben 1750 war. Es war dieses Stück, das sich im Sperrmüll befand!

Biblia das ist Die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments/[1]
Nach denen bewehrtesten und neuesten Ed. zum 13. mahl mit Fleiß ausgefertiget
Lemgo, Meyer, 1752.
Signatur: AL18.18.18: Titelblatt fehlt. (Wir besitzen zwei weitere Exemplare: Th 885B und AL18.16.1)


Schreiben Sie einen Kommentar