Martin Simon (1909-1942), nach einem Lehramtsstudium an der Pädagogischen Akademie Dortmund 1933 aus politischen Gründen nicht zum Schuldienst zugelassen, lebte 1934 bis 1936 ohne Beruf, aber schriftstellerisch tätig im westfälischen Nettelstedt. Dort wirkte er führend an den Freilichtspielen der Spielgemeinde Nettelstedt mit. Seit 1936 veröffentlichte er Gedichte und Aufsätze in wichtigen Zeitschriften wie „Das Innere Reich“, „Die Hilfe“, „Heimat und Reich“ etc.; auch Gedichtbände und Theaterstücke wurden publiziert. Nach einem Bewährungssemester an der Pädagogischen Hochschule in Weilburg/Lahn erhielt Simon zum 1. Januar 1937 endlich eine Anstellung an der Volksschule in Nettelstedt. 1939 führte die Spielgemeinde Nettelstedt sein Theaterstück „Die Westfälinger“ auf, für das ihm 1940 der Karl Wagenfeld-Preis der Stadt Soest verliehen wurde. Bei Kriegsausbruch meldete Simon sich freiwillig als Soldat; er nahm am Frankreichfeldzug teil und kämpfte seit 1941 an der Ostfront. Simon fiel 1942 bei Rschew.
Sein Nachlass mit zahlreichen, auch unveröffentlichten Gedichten, Erzählungen und Theaterstücken wurde der Landesbibliothek von seiner Witwe Emmy Simon als Schenkung übereignet. Der Nachlass ist bestens geeignet als Thema für eine germanistische Magister- oder Examensarbeit.