Die Lippische Landesbibliothek hat den Nachlass von Heinz Harms übernommen. Heinz Harms, gebürtig aus Dortmund, hat seit 1959 in Bad Salzuflen gelebt und ist dort 1999 im Alter von 92 Jahren gestorben. Von Haus aus Bau- und Elektroingenieur, war er ein äußerst vielseitig interessierter und begabter Mann.
Seine größte und bedeutendste Neigung war die Musik: Harms hatte bereits in frühen Jahren Geigen- und Klavierunterricht, spielte zeitlebens in verschiedenen Orchestern und trat seit 1924 auch als Komponist hervor. Er hinterließ zahlreiche Kompositionen, hauptsächlich Kammermusik für Streicher und Klavier, aber auch zwei Sinfonien und eine Fülle von Lied-Vertonungen, u.a. zu Rilke, Hesse, Storm, George, Weinheber und Löns, aber auch zu vielen anderen. Sein Singspiel „Lippische Rose“ mit Vertonungen zu Heinrich Wienke, Ferdinand Freiligrath, Friedrich Frevert, Peter Hille und Dora Kroos verdiente sicherlich einmal eine Neuaufführung.
In den Nachkriegsjahren brachte Harms seine Familie mit literarischen Gelegenheitsarbeiten durch: die Manuskripte seiner Romane und Novellen, zum Teil als Heftromane erschienen, befinden sich nun im Lippischen Literaturarchiv. Nebenher malte er auch, legte verschiedene Sammlungen an und erforschte die Geneaologie seiner Familie. Zeitlebens beschäftigten ihn historische und naturwissenschaftliche Fragestellungen; in den achtziger und neunziger Jahren fasste er seine Auffassung zu diesen Themen in verschiedenen unveröffentlicht gebliebenen Werken zusammen.
Frau Ingeborg Harms hat den schriftlichen Nachlass Ihres Mannes der Lippischen Landesbibliothek als Schenkung übereignet. Ausgewählte Stücke aus dem Nachlass werden in den nächsten Wochen in den Räumen der Landesbibliothek gezeigt.