15. September 2010 | Blog | Joachim Eberhardt

Interessante neue Bücher kurz vorgestellt

Wir gehen auf den Bücherherbst zu, die Zahl der Neuerscheinungen steigt wieder an. Auch unser Neuerscheinungsregal wird voller und bietet einiges Beachtenswerte.

An erster Stelle ist für mich Vittorio Lampugnanis Mammutwerk Die Stadt im 20. Jahrhundert zu nennen. 2 Bände, fast 1.000 großformatige und reich bebilderte Seiten widmet der an der ETH Zürich lehrende Gelehrte seinem Thema. Der Wagenbach-Verlag hat, abgesehen vom wenig haltbaren broschierten Umschlag, das Werk großzügig gesetzt und ausgestattet. Lampugnani schreibt in 28 beispielhaften Kapiteln über das 20. Jahrhundert, quer durch Europa und die Neue Welt, wobei Deutschland nicht zu kurz kommt. Die Fülle der ausgesuchten Illustration alleine lohnt schon einen Blick. Ich habe das Werk irgendwo rezensiert gesehen, wenn ich mich recht erinnere, in der ZEIT, mit dem Tenor, es sei zu trocken geschrieben — aber es ist wohl nicht dafür gemacht, es durchzulesen. Schauen Sie mal rein! Signatur bei uns: WUB 216-1 und WUB 216-2.

Wo ich schon bei den dicken Wälzern bin: der neue Begleitband zur Schausammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg: Renaissance, Barock, Aufklärung : Kunst und Kultur vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, ist, wie der Titel erwarten lässt, über seinen Katalogcharakter hinaus ein Kompendium der Artefakte, anschaulich analysiert und interpretiert. Signatur bei uns: KFFN 106.

Ebenfalls interessant finde ich das Werk Die deutschen Kunstakademien im 19. Jahrhundert von Ekkehard Mai. Mai schreibt nicht nur über das 19. Jahrhundert, sondern widmet seine ersten Kapitel dem Begriff Kunstakademie, dem Diskurs der Kunstausbildung heute und der Entstehung der Akademien im 18. Jahrhundert. Mich interessiert vor allem die Münchener Akademie der Bildenden Künste, wo ja Ernst von Bandel einige Grundlagen seiner Kunst erlernte — S. 97-106 handeln von den „Residenzen im Aufbruch: München und Mannheim“, S. 115-120 über Berlin zwischen 1809 und 1848. Das Register nennt Bandel nicht, aber natürlich Rauch, Schadow oder Carl von Fischer. Signatur: JXG 106.

Zuguterletzt ein Hinweis auf ein kleines Büchlein: Thilo Wydra: Alfred Hitchcock. Erschienen in der Reihe Suhrkamp BasisBiographie. Das Buch wirkt wie die Suhrkamp-Variante der bekannten Rowohlt-Bildmonographien: Viele Bilder, flotte Zusammenfassungen zu den bekannteren und weniger bekannteren Filmen; am Ende ausführlichere Darstellungen der berühmtem Filme. Der Abschnitt über Psycho enthält eine nette Anekdote: ein Franzose beschwerte sich bei Hitchcock, seine Tochter traue sich nicht mehr, nachdem sie Les diaboliques gesehen habe, ein Bad zu nehmen; nun habe sie Psycho gesehen und wolle auch nicht mehr duschen. Hitchcock will geantwortet haben, er möge sie in die Reinigung schicken. 🙂
Signatur bei uns: KNLH 116.


Schreiben Sie einen Kommentar