29. Oktober 2019 | Blog | Joachim Eberhardt

Häufigste Straßennamen: Lortzing, Freiligrath, Grabbe

Die Straßennamenrecherche, die Zeit online zur Verfügung stellt, ist ein schönes Spielzeug. Sind die Straßennamen ein Indikator dafür, wie prominent und lebendig eine historische Persönlichkeit im Gedächtnis der Gesellschaft ist? Ja und nein; sie sagen jedenfalls auch etwas über Präferenzen aus, die sich in den Zeitläuften ergeben haben. So ist z.B. die Verteilung des Namens Hindenburg sehr auffällig auf das Gebiet der ehemaligen BRD konzentriert; damit ist Hindenburg quasi das Gegenteil von Liebknecht, bei dem es sich umgekehrt verhält.

Ich war neugierig, wie sich Grabbe, Freiligrath und Lortzing schlagen würden. Grabbe, mit nur 53 Straßen und Plätzen, von denen Namen wie „Grabbengrund“ nicht einmal ihm zugerechnet werden können, hat eine klaren regionalen Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Freiligrath ist mit 185 Straßen und Plätzen weiter verteilt, aber mit teilweise biographisch begründeten Ballungen in Westfalen, im Rheinland, um Stuttgart. Lortzing hat mit 359 Straßen und Plätzen nicht nur die häufigsten Nennungen dieser drei, sondern auch die größte geographische Streuung, wobei auch hier eine deutlich stärkere westdeutsche Verteilung zu verzeichnen ist — obwohl Lortzing ja lange in Leipzig und zum Schluss in Berlin tätig war.


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