15. November 2010 | Blog | Joachim Eberhardt

Eine Zukunft für die Theologische Bibliothek der Lippischen Landeskirche

Die Theologische Bibliothek der Lippischen Landeskirche hat einen bewundernswert rührigen Förderverein. Jüngst äußerte allerdings der Verein ein gewisses Unbehagen an den Plänen von Landeskirche und Landesverband, die Theologische Bibliothek mit der Landesbibliothek zu fusionieren (lt. Artikel in der LZ vom letzten Freitag) [Update 26.4.2022: nicht mehr online]. Die Äußerungen zeigen die große Anteilnahme des Vereins am Ergehen der Theologischen Bibliothek. Es wird daher den Verein sicher freuen zu erfahren, dass seine Sorgen unbegründet sind! Lassen Sie mich ein paar Worte darüber verlieren.

Als Bibliothekar halte ich die Sorge, dass „die Theologische Bibliothek nicht mehr öffentlich zugänglich“ sein werde, wie Herr Puzberg schreibt, als die drängendste. Was ist damit gemeint?

Derzeit ist sie montags, dienstags, donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet, freitags von 10 bis 12 Uhr. Das sind 17 Öffnungsstunden in der Woche. Wenn die Theologische Bibliothek der Landeskirche mit der Landesbibliothek fusioniert, dann werden die Medien deutlich besser als vorher „öffentlich zugänglich“ sein, nämlich die (derzeit) 39 Öffnungsstunden der Landesbibliothek!

Aber vermutlich habe ich hier Herrn Puzberg missverstanden. Denn er schreibt, die Medien würden „nicht mehr öffentlich zugänglich sein, sondern in einem Magazingebäude untergebracht“ und „nur noch über einen Katalog erschlossen“. Da ist was dran: Die Theologische Bibliothek ist derzeit im Gebäude in der Seminarstraße in der vollen Pracht ihrer etwa 120.000 Medien als „Freihandbibliothek“ aufgestellt, jeder kann ans Regal gehen und entnehmen, was er möchte. Wenn die Theologische Bibliothek der Landeskirche mit der Lippischen Landesbibliothek fusioniert, wird ein Teil dieser Medien im Magazin landen — wo ja auch schon etwa 450.000 Medien der Landesbibliothek stehen.

Ein großer Teil aber wird auch bei uns im Freihandbereich aufgestellt werden, nämlich die jüngere Literatur, etwa aus den letzten zwanzig Jahren. Übrigens zusammen mit der Theologischen Literatur, die die Landesbibliothek schon besitzt, so dass sich das Buchangebot für alle bisherigen Nutzer der Landeskirchlichen Bibliothek, die Interesse an den Themen Religion, Theologie, Pädagogik (und angrenzende Gebiete) haben, verbessern wird.

(Vielleicht erlauben Sie mir anzumerken, dass für die Bücher, die aus Platzgründen im klimastabilen, lichtgeschützten Magazin landen, die Aufbewahrung dort durchaus günstig ist und ihre Lebensdauer verlängert!)

Möglicherweise gibt es noch weitere Sorgen bei den bisherigen Nutzern der Theologischen Bibliothek, die sich vielleicht ebenso leicht zerstreuen lassen. Auf der öffentlichen Mitgliederversammlung des Fördervereins am Di, 23.11., 19 Uhr in der Theologischen Bibliothek, Seminarstr. 2, soll darüber gesprochen werden. Ich werde davon berichten.


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