Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, warum es die Bibliothek aufgegeben hätte, interessante Bücher zu produzieren. Das war, glaube ich (oder hoffe ich), auch als Kompliment gemeint für die früheren Veröffentlichungen. Jedenfalls hat eine Antwort mehrere Teile. Der erste: Nein, wir haben gar nicht aufgehört! Und der Beleg dafür ist soeben „freigeschaltet“: eine Neuedition von Alfred Bergmanns „Chronik“ des Jahres 1945, die ich ergänzt habe um Briefe Bergmanns (aus seinem Nachlass), die diese Zeit lebendig werden lassen.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/titleinfo/8054705
Die „Chronik“ war 1961 „in 25 Exemplaren“ vervielfältigt worden und damit zwar irgendwie öffentlich zugänglich, z.B. bei uns, aber nicht wirklich gut verfügbar. Ich hoffe, dass sie viele Leser findet.
Diese Veröffentlichung ist gleichzeitig ein Experiment, denn sie erscheint erstmal nur online. Bücherdrucken ist zwar in den letzten Jahren immer billiger geworden, aber nicht so billig, dass die Bibliothek in den Zeiten knapper Kassen es sich leisten könnte, den Druck einer kleinen Auflage (50 Stück? 100 Stück?) vorzufinanzieren, in der Hoffnung, dann alle gedruckten Exemplare irgendwie selbst zu verkaufen. Aber vielleicht ist das ohnehin nicht mehr der Königsweg! (Und vielleicht finden wir auch noch eine Lösung für alle diejenigen, die lieber ein gedrucktes Buch in die Hand nehmen und dafür auch etwas bezahlen wollen.)
Der zweite Teil einer Antwort ist: Büchermachen ist aufwändig und braucht Zeit. An dem Bergmann haben wir, mit Unterbrechungen, seit 2012 gesessen. Es gibt andere Projekte, die ebenfalls im Hintergrund laufen. Fertig sind sie noch nicht. Denn natürlich ist unser Hauptgeschäft ein anderes, und so wie die Kassen zu knapp sind, ist es die Zeit auch. Das ist also mehr ein Hobby.
Was kommt als nächstes? Seien Sie gespannt …