02. Mai 2012 | Blog | Joachim Eberhardt

„Böse Phantasien – die dunkle Seite der Märchen“: Lesung mit Musik

Aus dem Pressetext des Landestheaters: Vor mittlerweile 200 Jahren entschlossen sich zwei Brüder, bekannte und längst vergessene Märchen zu sammeln und in bearbeiteter Form wieder einem Lesepublikum vorzustellen. Für die erste Ausgabe ihrer Kompilation suchten sie aus der Fülle des Materials eine bunte Mischung von Erbaulichem und Unterhaltsamem zusammen, die als „Kinder- und Hausmärchen“ überaus erfolgreich wurde und den Ruhm ihrer Schöpfer Jacob und Wilhelm Grimm begründete. Noch immer fasziniert die fantastische Märchenwelt, in der das Böse bestraft und das Gute belohnt wird, jüngere und ältere Zuhörer. Erstaunlich, da doch manches in den Märchen Erzählte überaus grausam ist: Hunger, verlassene Kinder, Mord, grässliche Strafen.

Viele Geschichten waren in ihren Ursprungsfassungen sogar noch wesentlicher brutaler. In ihre Märchensammlungen fügten die Brüder Grimm geschickt und verkaufsfördernd mildere Versionen ein und sonderten die extremen Märchen aus. Was übrig blieb, waren dann vergleichsweise familientaugliche Varianten. Um so mehr lohnt ein Blick auf das Ausgesparte, Eliminierte.

Im Jubiläumsjahr erinnert die Lippische Landesbibliothek vom 16. April bis zum 1. Juni mit einer kleinen Ausstellung an die Sammlungstätigkeit der Brüder Grimm, im Rahmen der Ausstellung stellen Ensemblemitglieder des Landestheaters am 10. Mai um 19.30 Uhr in der Landesbibliothek bei einer Lesung mit Musik besonders böse Märchen vor.

Es lesen Stephan Clemens, Grit Asperger und Christian Katzschmann, musikalisch begleitet von Carolina Gleichauf und Ann Kathrin Hickl.


Kommentare zu "„Böse Phantasien – die dunkle Seite der Märchen“: Lesung mit Musik"

Hallo Ann,
ich stimme Ihnen darin zu, dass diese Texte nichts für Kinder sind. — Den Begriff „Snuff“ nutzen Sie zu unbedacht, der ist auf Literatur überhaupt nicht anwendbar. (Auch die psychologische Kategorie der „Perversion“ scheint mir an diesem und anderen der Texte vorbei zu gehen.) Und die Grimms sind natürlich nicht die „Verfasser“ der Texte. Haben Sie die Ausstellung der Bibliothek zu Grimms Märchen gesehen? Ist oben verlinkt.

Hier kann die Antwort nur eindeutig ja lauten, hier ein Beispiel aus das Mordschloß.
Da in dem Augenblick ein Wagen mit Heu von dem Schloss wegfuhr, so sagte die alte Frau, es wäre das einzige Mittel, um das Leben zu behalten, sich unter das Heu zu verstecken und dann da mit wegzufahren; welches sie auch tät. Da inzwischen der Herr nach Haus kam, fragte er, wo die Mamsell wäre. Oh , sagte die alte Frau, da ich heut keine Arbeit mehr hatte und sie morgen doch dran musste, hab ich sie schon geschlachtet, und hier ist eine Locke von ihrem Haar, und das Herz, wie auch was warm Blut, das übrige haben die Hunde alle gefressen, und ich schrapp die Därme. Der Herr war also ruhig, dass sie tot war.
Also das ist nicht nur grausam, das grenzt schon an Perversion des Verfassers, auch wenn es die Gebrüder Grimm waren. Heute nennt man sowas Snuff Ich kann nur hoffen das diese Art der Märchen , die sich bei Grimm häufiger befinden, wie zum Beispiel auch in Fitchers Vogel, da werden auch Mädchen geschlachtet, sich nicht in irgendeine Kinderausgabe verirren. Dies Art Literatur ist höchstens etwas für Snuff-Freaks und nichts für Kinder.

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