Shakspearo-Manie: Ausstellung anlässlich eines Sommernachtstraums im Landestheater und Shakespeares 450. Geburtstag 2014

im Foyer des Landestheaters, 30.10.2013 bis 6.3.2014
im Treppenhaus der Landesbibliothek, 10.3.2014 bis 17.4.

Im Februar 1818 schrieb Christian Dietrich Grabbe seinen Eltern eine Art Entschuldigung, warum er ein Buch ohne ihr Wissen bestellt habe. Es handele sich nämlich um die Tragödien Shakespeares; dem Shakespeare habe „Deutschland seine Bildung zu verdanken“, „nur durch Shakespeares Tragödien kann man lernen gute zu machen“; wer Schriftsteller werden wolle, müsse sie studieren.

Als Grabbe 1827 seine ersten dramatischen Versuche in zwei Bänden veröffentlichte, war diesen die Abhandlung „Über die Shakspearo-Manie“ beigegeben. Darin erklärt Grabbe der literarischen Welt, Shakespeare sei so sehr zur Mode geworden, dass die meisten ihn kaum mehr kennten. Zwar sei Shakespeare großartig, andererseits aber doch im Einzelnen mangelhaft. Natürlich wird im Furor der Auseinandersetzung des angehenden Dramatikers Grabbe mit dem großen Vorbild das Bemühen deutlich, sich selbst im literarischen Feld zu positionieren.

Das Manuskript der Abhandlung wird im Grabbe-Archiv in der Landesbibliothek aufbewahrt (Signatur GA Ms 19). Die Ausstellung hebt Textstellen daraus hervor, die einzelnen Schriftstellern oder Stücken gelten. Sie sucht das Manische sichtbar zu machen als Hommage an den Kritiker der „Manie“ wie an den großen Autor, der 450 Jahre nach seiner Geburt noch so wie 1827 die Manie der Literatur- und Theaterliebhaber zu inspirieren vermag. Der „Sommernachtstraum“ übrigens ist das Stück, in dem Grabbe als einziges ein „vollendetes Meisterstück“ erkannte.

Bildnachweis

Grabbes Manuskript hat im Bestand der Bibliothek die Signatur GA Ms 19.

Lord Byron, nach einem kolorierten Kupferstich, via Wikimedia commons
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Lord_Byron_coloured_drawing.png&oldid=70334859


Friedrich Ludwig Schröder, nach einem Porträt von Friedrich Carl Gröger, via Wikimedia commons http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:GrogerSchroderFL.jpg&oldid=53691340

Johann Wolfgang von Goethe, nach einem Ölbild von Joseph Karl Stieler, via Wikimedia commons
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Goethe_(Stieler_1828).jpg&oldid=105641690

Friedrich von Schiller, nach einem Ölbild von Ludovike Simanowiz, via Wikimedia commons
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Friedrich_schiller.jpg&oldid=107010751

August Wilhelm Schlegel, nach einem Ölbild von Johann Friedrich August Tischbein, via Rheinische Geschichte
http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/S/Seiten/AugustWilhelmvonSchlegel.aspx

Ludwig Tieck, nach einem Gemälde von Robert Schneider, via Zeno.org http://www.zeno.org/Literatur/M/Tieck,+Ludwig

Christian Dietrich Grabbe, nach einer Lithographie von W. Severin nach einer Zeichnung von Wilhelm Pero, via Grabbe-Archiv
https://www.llb-detmold.de/wir-ueber-uns/aus-unserer-arbeit/ausstellungen/ausstellung-2002-1.html

John Fletcher, nach einem Ölbild, via Wikimedia Commons http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:John_Fletcher_(1).JPG&oldid=27693339

Johann Thurmayer / Johannes Aventinus, nach einem Foto des Denkmals in Abensberg, via Wikimedia commons http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Aventinus-Denkmal-Abensberg.jpg&oldid=60116556

Julius Caesar: Gipsabguss. Via Virtuelles Antikenmuseum der Uni Göttingen, Nr. A 1606. http://viamus.uni-goettingen.de/fr/pages/

Hamlet: Mel Gibson als Hamlet, via cinema.de http://www.cinema.de/bilder/hamlet,1316993.html

Henry V.: Kenneth Brannagh als Henry V., via IMDB http://www.imdb.com/media/rm2639175168/tt0097499?ref_=tt_pv_md_1

Romeo und Julia: nach einem Gemälde von Fort Madox Brown, via Wikimedia commons
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Romeo_and_juliet_brown.jpg&oldid=99788845

Sommernachtstraum: nach einem Szenenbild aus der Inszenierung des Landestheaters Detmold, via Landestheater
 http://www.landestheater-detmold.de/programmtickets/repertoire/details/titel/ein-sommernachtstraum.html