A 2009-4 Keysser

„Ein Freund des Lipperlandes“

Adolf Keysser, Bibliothekar in Köln, Pensionär in Hiddesen
Kabinettausstellung vor dem Lesesaal
13.07.-11.09.2009

Die Ausstellung stellt Adolf Keysser (1850-1932) vor. Prof. Dr. Keysser war lange Direktor der Stadtbibliothek in Köln und wählte nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst Hiddesen als Wohnsitz, wo er bis zu seinem Tode lebte. Er war Bibliothekar von Rang und eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Einige Facetten werden in der Ausstellung anhand von Dokumenten sichtbar.

1
Rinteln, um 1850.
Stahlstich, Serz & Korn, Nürnberg.
Signatur: AL 1 R 4.

Der Stich zeigt das Weserpanorama der Stadt Rinteln von Südosten etwa um das Geburtsjahr Keyssers.

2
Adolf Keysser: Die Jugendtage eines Kleinstädters : Allerlei aus dem alten Rinteln a. d. Weser ; ein Heimatbuch. – Rinteln : Bösendahl, 1927.
H 1313

Keysser beschreibt seine Kinder- und Jugendzeit bis zum Abitur 1868. Darüber hinaus bedeutet die Autobiographie eine lesenwerte Quelle zum Alltagsleben in Rinteln in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Lippische Landesbibliothek besitzt zwei Exemplare, von denen eines aus dem Nachlass des pensionierten Pastors Adolf Schmidt, Hiddesen, stammt. Die Widmung von der Hand Keyssers auf dem Vorsatzblatt lautet: „Herrn Pastor Schmidt und den Seinigen, m[it] herzl[ichen] Grüßen v[om] Verf[asser] A[dolf] Keysser, 3.71927.

3
Adolf Keysser: Das Bibliothekswesen als Gegenstand der öffentlichen Verwaltung. – Köln : Kölner Verl.-Anst., 1905. – 51 S.
Bc 34+1

Zu Keyssers Standardwerken zählt die kleine Schrift über „Das Bibliothekswesen als Gegenstand der öffentlichen Verwaltung“, in dem unverzichtbare Voraussetzungen für den Betrieb einer leistungs- und zukunftsfähigen Bibliothek entwickelt werden.

Eines der beiden in Detmold vorhandenen Exemplare trägt die handschriftliche Widmung Keyssers an seinen Kollegen Dr. Heinrich von Nathusius-Neinstedt, Bibliothekar an der Stadtbibliothek Frankfurt/Main 1885-1906.

4
Keysser, Adolf: Zur geschichtlichen und landeskundlichen Bibliographie der Rheinprovinz. – Köln : DuMont-Schauberg, 1891. – 46 S. (Veröffentlichungen der Stadtbibliothek in Köln ; 4)
Bc 163-4

5
Keysser, Adolf: Die rheinische Landesliteratur : Denkschrift über das Sammeln von Drucksachen zur Geschichte und Landeskunde der Rheinprovinz. – Cöln : DuMont-Schauberg, 1907. – 22 S. : Kt.
Bc 89

Keyssers besonderes Interesse galt der Regionalliteratur. Beim Fehlen einer eigenen Landesbibliothek in der Rheinprovinz sah er die Stadtbibliothek Köln als zentralen ort für die Sammlung und die Dokumentation rheinischen Schrifttums an. Seine dazu verfassten Denkschriften zur regionalbibliographischen Theorie und zur Sammlungspraxis sind bis heute lesenswert und haben wenig an Aktualität eingebüßt.

6
Keysser, Adolf: Die Stadtbibliothek in Köln : ihre Organisation und Verwaltung ; Beiträge zu ihrer Geschichte. – Köln : DuMont-Schauberg, 1886. – VIII, 109 S. : Ill. – (Veröffentlichungen der Stadtbibliothek in Köln ; 1)
Bc 163-1

Der Bibliotheksführer umreißt die Geschichte und Bedeutung der Stadtbibliothek Köln von ihren Anfängen als „Syndicatsbibliothek“ bis zur modernen Forschungs- und Bildungsanstalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. – das Zweietexemplar der Lippischen Landesbibliothek trägt auf dem Vorsatz eine Widmung Adolf Keyssers an die ihm gefreundete Familie Nolte, Schirmfabrikanten in der Großen Budengasse in Köln.

7
Keysser, Adolf: Das Moorwichtlein zu Meinberg / von A. K. Hiddesen. Detmold : Meyer, 1917. 8 S.
Sonderdruck, erschienen: Lippische Landes-Zeitung. – 1917,241. Geschenk adolf Keyssers an die Lippische Landesbibliothek, 1918.
LM 13

Witzig gereimte Beschreibung eines Badaufenthaltes in Bad Meinberg mit kleinen Anspielungen au fden Badearzt Dr. Wessel („Doktor Hessel“) und die Gattin des Bademeisters Jäger („Frau Förster“). Da den „Lippischen Kriegern“ gewidmet mit einigen despektierlichen Anklängen an Frankreich und die Franzosen.

8
Keysser, Adolf: Der alte Pape : Bilder aus dem Leben eines Lippischen Waidmannes. – Neudamm : Neumann, 1895. – 152 S. : Ill.
LC 58a

9
Keysser, Adolf: Der alte Pape : Bilder aus dem Leben eines Lippischen Waidmannes. – 2., erw. Aufl. – Neudamm : Neumann, 1924. – 168 S. : Ill.
LC 59

Zusammenstellung von 30 Jagderzählugnen von Wilhelm Pape (1819-1899), dem Besitzer des Gutes Dudenhausen bei Alverdissen. Eingeleitet mit einer warmherzigen Eloge in strophischen Versen, versehen mit dem Bildnis des Jubilars sowie mit zahlreichen Jagdillustrationen, konnte Keysser die ersten Druckbögen dem alten Freund und Jagdlehrmeister zum 75. Geburtstag überreichen. Das Büchlein erschien 1895, eine 2. Auflage kam 1924 heraus.

10
Keysser, Adolf: Die Lippische Landesbibliothek. In: Lippische Landeszeitung 156 (1922), Nr. 18 vom 21.1.

Nach dem verheerenden Brand der Lippischen Landesbibliothek im November 1921 führte Keysser der lippischen Bevölkerung und den politischen Entscheidungsträgern die herausragende Bedeutung der Bibliothek für Bildung, Wissenschaft und Forschung vor Augen und plädierte dringend für deren Erhaltung, angemessene Ausstattung sowie einen Neubau an zentraler Stelle im Innenstadtbereich.

11
Ernst Rötteken (1882-1945): Haus Zwei Buchen, Ölgemälde, 1913.
Druck aus: Ernst Rötteken 1882-1945. Lippischer Kalender 1982. Hg. von der Sparkasse Detmold, 1981, Bl. 9 (August)
LZ 247a.4°-1982.

Das Original befindet sich in Privatbesitz.

12
Haus Zweibuchen in Hiddesen, Postkarte, um 1925.
Foto: ULB Düsseldorf

in dem ehem. Fachwerk-Bauernhaus mit Bruchsteinsockel im Vorbruch-Bent, Hiddesen, Nr. 74 (heute Arminiusweg 26), hatte Adolf Keysser bei der Rentnerin Emma Popp von 1919-1932 im Obergeschoss eine Wohnung sowie ein Gästeapartement gemietet.

13
Ein Freund des Lipperlandes.
Artikel zum 80. Geburtstag Keyssers aus:

14
Todesanzeige Keyssers
Aus: Lippische Landeszeitung 166 (1932), Nr. 131 vom 7.6.

15
Adolf Keysser, 1922.
Aus: C. Nörrenberg, Adolf Keysser, ein Nachruf. Erweiterter Sonderdruck aus: Zentralblatt für Bbiliothekswesen 50 (1933).
Bc 593

„Das Bild mit dem gewaltigen Hakenstocke“ aus dem 72. Lebensjahr war Keyssers Lieblingsbild. Auf seinen Wunsch hin fand es Verwendung im Nachruf, der von seinem früheren Kollegen Constantin Nörrenberg, Direktor der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf 1904-1928, verfasst wurde.