Ausstellung

200 Jahre

Grimms Märchen

Ausstellung in der Lippischen Landesbibliothek mit Papierarbeiten von Stefanie Woch
ab dem 16.4.

Jacob und Wilhelm Grimm sind sicher den meisten als Märchenerzähler bekannt. Betrachtet man ihre ungeheure Lebens- und Forscherleistung, zählt das allerdings nur zu den geringeren ihrer Verdienste! Sie begründeten das Deutsche Wörterbuch (den „Grimm“), dessen erster Band „A – Biermolke“ 1854 erschien, und waren tonangebend, als aus der noch jungen, romantisch geprägten Germanistik des 19. Jahrhunderts eine richtige Wissenschaft wurde. Zugleich stehen sie, zwei der „Göttinger Sieben“, und Jacob Abgeordneter im Paulskirchenparlament, für persönliche Integrität und demokratisches Bewusstsein. Die Bundespost würdigte die Brüder Grimm 1959 und 1985 mit Briefmarken, die Post der DDR 1985. Die Bundesbank zeigte die Grimms auf dem 1000-DM-Schein.

Der erste Band der Kinder- und Hausmärchen erschien 1812, also vor genau 200 Jahren, der zweite 1815. Bis zu ihrem Tod überarbeitete und ergänzte vor allem Wilhelm Grimm die Sammlung mehrfach. Die Grimms schufen damit – mit der Erstveröffentlichung wie mit ihren Überarbeitungen – die Gattung „Märchen“, wie wir sie heute kennen, und in den Kinder- und Hausmärchen das erfolgreichste, weitestverbreitete Buch deutscher Sprache.

Dieses Anlasses mit einer Ausstellung in der Bibliothek zu gedenken, ist überaus passend: denn die Grimms sind nicht nur fleißige Autoren gewesen, deren Werke in den Regalen wissenschaftlicher Bibliotheken überall auf der Welt stehen, sondern auch Bibliothekarskollegen, als solche tätig in Kassel (in der Privatbibliothek von König Jérôme) und in Göttingen (an der Universitätsbibliothek). Glücklich schätzt sich die Lippische Landesbibliothek, die meisten Werke der Grimms in Erstausgaben zu besitzen.

Die Ausstellung zeigt neben diesen vor allem Märchenhaftes: Bilder und Illustrationen, (Text-)Verwandlungen, Zeugnisse von 200 Jahren Wirkungsgeschichte.

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